​Die Hijra ist keine Auswanderung in ein anderes Land. Denn auswandern können auch Kuffar. Die Hijra ist eine Ibada. Das Verlassen eines schlechten Ortes um Allahs Willen zu einem Ort an dem man seine Religion besser leben kann. Ist diese Hijra mit Jihad verbunden, so nimmt diese eine ganz besondere Stufe ein.Die Hijra ist eine der höchsten Ibadat und Allah erwähnt im Quran sehr häufig diese im Zusammenhang mit Iman und Jihad. Sie ist eine Ibada, die an sich alleine alle vorigen Sünden auslöscht. Weiterhin hat der Prophet s.a.s versprochen, dass die Distanz zwischen seinem Heimatland und dem Ort der Hijra eine Fläche sein wird, die man im Paradies erhalten wird. Die Hijra und der der Muhajir sind bei Allah so hoch angesehen, dass die Gefährten des Propheten s.a.s nicht länger als drei Tage in Mekka verbringen wollten, da sie den Status des Muhajir nach ihrer Hijra nach Medina, nicht verlieren wollten. Deswegen bevorzugten sie es ausserhalb Mekka ihre Nächte zu verbringen. Sie begriffen, dass die Hijra sogar höher ist als die 100000 Gebete, die Allah beim Gebet an der Kaaba Seinem Diener anrechnet. Und die Gefährten verliessen nahezu allesamt Mekka und Medina und verbrachten ihren Lebensabend in Sham und anderen Teilen der Erde im Ribat und Jihad, da sie als wahre Schüler des Gesandten Allahs s.a.s. wussten, was bei Allah geliebter war und was der Iman verlangte.


Die Hijra allerdings, wie jede andere Ibada auch, kann zu einer Routine verfallen, wenn man sich an diese gewöhnt hat und Shaytan mit allen Mitteln versucht einem diese Ni3ma vergessen zu lassen. Die Ni3ma des Lohnes als auch der Befreiung von den Ketten des Kufr. So kann es geschehen, dass man das Leben nach der Hijra nach einer Weile nicht mehr so zu schätzen weiss, wie man es eigentlich tun sollte und vergisst welche Gründe unter anderem einem aus dem Hause getrieben haben. Denn abgesehen davon, dass man sich selbst vor dem erniedrigten Leben unter den Kuffar retten wollte, so kam man auch zur Unterstützung seiner leidenden Geschwister. All dies will Shaytan einen vergessen lassen und er lenkt den Blick auf die Erschwernisse und lässt das Herz erkalten über das Leid, welchem man täglich begegnet. Möge Allah unsere Herzen stets lebendig halten. Amin.
Heute fuhr ich an einem der grossen Flüchtlingslager vorbei. Hunderttausende leben darin nun bereits seit Jahren. Ein kleiner Junge stand am Rande und bat darum ein wenig mitgenommen zu werden. Unterwegs fragte ich ihn, wie alt er sei. “12“, war die Antwort. “Woher?“ “Aus dem ehemalig belagertem Aleppo.“ Der Junge sah trotz seines jungen Alters sehr ernst aus. “Was muss er wohl alles durchgemacht haben?“, fragte ich mich. Schliesslich wurde die Welt Zeuge von dem Massaker in Aleppo. “Bist du mit deiner Familie hier?“ “Nur mit meiner Grossmutter und meinen jüngeren Geschwistern. Mein Vater ist tot und meine Mutter hat uns verlassen.“ “Verlassen?!“ Hatte ich das gerade richtig verstanden? Ich hakte nach: “Wie meinst du das?“ “Sie ist nach Jordanien geflüchtet und hat einen anderen Mann geheiratet.“ Allahul mustaan. Dieser Junge mit seinen jüngeren Geschwistern erleben den härtesten Krieg. Verlieren ihr zu Hause. Leben in Zelten. Verlieren ihren Vater und die Mutter verlässt sie….la ilaha illallah…solche Schicksale sind keine Einzelschicksale, sondern teils Massenphänomene. Und wir klagen? Und bleiben sitzen oder vergessen warum wir die Hijra gemacht haben? Und diskutieren und debattieren über Dinge von denen wir eh keine Ahnung haben? 
Wir haben die Hijra gemacht, damit solche Kinder nicht mehr solche Schicksale erleben müssen. Damit die Religion und Ehre dieser Kinder bewahrt wird. Damit Allahs Wort das Höchtse wird und wir der Ungerechtigkeit ein Ende setzen. 
Geschwister. Lasst uns dies niemals vergessen und diejenigen, die noch nicht ausgezogen sind: Schliesst euch uns an und lasst uns gemeinsam mit Allahs Erlaubnis und Hilfe ein ganz klein wenig die Lage der Ummah verbessern. Und wenn Allah Gutes in uns sieht,wird er uns den Sieg bescheren von wo wir ihn nicht erwarten.